Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Staatsbibliothek Bamberg,
heute vor 198 Jahren verstarb Ernst Theodor Amadeus Hoffmann in Berlin. Knapp fünf Jahre seines Lebens hatte der romantische Schriftsteller, Komponist und Zeichner ab 1808 in Bamberg verbracht. Zwei von ihm handschriftlich verfasste Briefe aus dem Besitz eines privaten Sammlers waren im März 2020 beim Berliner Auktionshaus Stargardt zur Versteigerung angeboten worden. Wir schätzen uns glücklich, dass es gelang, einen der beiden Briefe für die Staatsbibliothek Bamberg zu erwerben. Autographen E. T. A. Hoffmanns kommen nur selten auf den Markt und sind dann meist so hochpreisig, dass sie für öffentliche Institutionen unerschwinglich sind. Dank des zu Jahresbeginn und vor der Corona-Krise noch ungeschmälerten Etats erhielten wir den Zuschlag für jene Zeilen, die Hoffmann am 15. Dezember 1817 an den Buchhändler Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig richtete. Sie können sie online nachlesen: „Unser“ Brief, er trägt die Signatur Autogr. H 80, ist digitalisiert und einschließlich einer Transkription innerhalb der „Bamberger Schätze“ frei verfügbar.
Den zweiten angebotenen Brief Hoffmanns, adressiert an den Verleger Georg Reimer, ersteigerte der Berliner Hoffmann-Forscher und Sammler Dr. Dr. Bernd Hesse, der ihn dankenswerterweise der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte. Wie erfreulich, dass damit jetzt beide Briefe für alle Interessierte zugänglich sind und zugleich die beiden größten Sammlungen an Hoffmanniana weltweit ergänzen!
Empfehlen dürfen wir Ihnen außerdem den neu aufgesetzten Internetauftritt der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die für Juni 2020 in Bamberg geplante Jahrestagung der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft nicht stattfinden. Die E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft verschiebt die Tagung auf das Jahr 2021. Über Programm und Termine informiert die E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft online.
Im Bamberger E.T.A. Hoffmann-Haus wird ab 23. Juni eine Ausstellung über Friedrich Hölderlin gezeigt, dessen Aufenthalt in Franken 1793/95 anhand von Graphiken aus dem Bestand der Staatsbibliothek Bamberg anschaulich wird. Obwohl die beiden Romantiker Zeitgenossen waren und sich sicher viel zu sagen gehabt hätten, sind sie sich nie begegnet – auch nicht bei ihren Aufenthalten in Bamberg. Genaueres erfahren Sie im E.T.A. Hoffmann-Haus!
Ihr Team der Staatsbibliothek Bamberg