Profil
Die Staatsbibliothek Bamberg ist Regionalbibliothek für Oberfranken und eine der großen Gedächtnisinstitutionen in Bayern. Der Literaturbestand von mehr als einer halben Million Bänden steht der Öffentlichkeit kostenlos für Studium, Forschung, Arbeit und Bildung zur Verfügung. Regelmäßige Sonderausstellungen und umfangreiche digitale Angebote geben Einblicke in die kostbaren historischen Sammlungen.
Funktionen
Handschriften und Frühdrucke aus den 1803 aufgehobenen Stiften und Klöstern des Hochstifts Bambergs und der alten Universität sowie umfangreiche private Bücherstiftungen machen die Staatsbibliothek Bamberg zu einer Forschungsbibliothek von internationalem Rang. Die wertvollsten ihrer rund 1000 mittelalterlichen Handschriften gehen auf Schenkungen Kaiser Heinrichs II. (1002–1024) zurück, darunter drei Stücke, die zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehören.
Mit der Universitätsbibliothek Bamberg besteht seit 1975 eine Kooperationsvereinbarung, in deren Rahmen die Staatsbibliothek auch die Mitglieder der Universität mit moderner Forschungsliteratur versorgt.
Als Allgemeinbibliothek mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt spielt die Staatsbibliothek für die Literatur- und Informationsversorgung von Stadt und Region Bamberg eine zentrale Rolle und steht allen Interessierten für wissenschaftliche Zwecke, berufliche Arbeit und persönliche Fortbildung offen.
In ihren Eigenschaften als Regionalbibliothek und oberfränkische Pflichtexemplarbibliothek sammelt sie das Schrifttum aus und über Bamberg und Oberfranken möglichst vollständig und bewahrt einen wesentlichen Teil des geschriebenen und gedruckten Gedächtnisses dieses Gebietes. Hinzu kommt dokumentarisches Material von und über Persönlichkeiten, die durch Geburt oder Wirken mit der Region verbunden sind.
Aufgaben
Durch die Erwerbung von Neuerscheinungen aus Oberfranken und bestimmten Fachgebieten wächst der Literaturbestand ständig an. Die Katalogisierung von Neuzugängen und historischen Sammlungen erfolgt kontinuierlich. Die Bestände stehen sowohl für die Benutzung im Lesesaal als auch zur Ausleihe vor Ort und per Fernleihe zur Verfügung.
Ausgewählte Sammlungsbereiche werden im Rahmen von drittmittelgeförderten Projekten auf aktuellem Stand der Forschung vertieft erschlossen. Die Ergebnisse werden der Wissenschaft in Form von gedruckten Bestandskatalogen oder online präsentiert.
Die dauerhafte Bewahrung der historischen Sondersammlungen, bei denen es sich vielfach um Unikate handelt, gehört zu den Kernaufgaben der Staatsbibliothek. Maßnahmen der Bestandserhaltung oder Restaurierung werden ständig durchgeführt.
Die sukzessive Digitalisierung von Handschriften, alten Drucken und Graphiken dient sowohl der Bestandserhaltung als auch der Bestandsvermittlung: Digitalisate können die Benutzung des Originals in vielen Fällen ersetzen und tragen so zur Schonung der kostbaren Dokumente bei. Zugleich ermöglichen sie es allen Interessierten weltweit, wertvolle und empfindliche Bücher virtuell einzusehen, die im Original nur vor Ort und sehr selten zugänglich sind.
Im Rahmen von Seminaren können Wissenschaftler, Studierende sowie Schüler die historischen Sammlungen der Staatsbibliothek kennenlernen, die zudem regelmäßig bei Ausstellungen in der Staatsbibliothek selbst und außerhalb präsentiert werden. Auch Führungen und andere Veranstaltungen sind ein Beitrag zur Kulturvermittlung an eine breite Öffentlichkeit.
Erwerbungsschwerpunkte
Geschichte Bambergs und (Ober-)Frankens | |
Geschichte des Mittelalters | |
Kunstgeschichte | |
Buch- und Bibliothekswesen | |
Handschriftenkunde | |
E. T. A. Hoffmann | |
Jean Paul |
Neuerwerbungen
Die Staatsbibliothek Bamberg mehrt ihre historisch gewachsenen Bestände laufend durch den Erwerb moderner Literatur, weit überwiegend aus dem Bereich der Geisteswissenschaften. Jährlich kommen rund 5000 neue Medieneinheiten durch Kauf, Geschenk, Tausch oder Pflichtablieferung ins Haus.
Die Schwerpunkte der Erwerbung leiten sich aus den Altbeständen und den Aufgaben der Staatsbibliothek ab: Sie liegen auf der fränkischen Landeskunde, der mittelalterlichen Geschichte (vor allem des 10. und 11. Jahrhunderts), der Kunstgeschichte (vor allem der Druckgraphik), dem Buch- und Bibliothekswesen einschließlich der Handschriftenkunde sowie E. T. A. Hoffmann und Jean Paul.
Außerdem ist die Staatsbibliothek Bamberg bestrebt, ihre historischen Sondersammlungen durch antiquarische Erwerbungen von Handschriften, alten Drucken und Graphik zu ergänzen. Hier liegt der Fokus auf Bamberg und Oberfranken sowie E. T. A. Hoffmann.
Staatsbibliothek in Zahlen
Bücher insgesamt | 576 000 |
Neuerwerbungen pro Jahr | 4 700 |
Handschriften insgesamt | 6 400 |
Handschriften des Mittelalters | 1 000 |
Drucke des 15. Jahrhunderts (Inkunabeln) | 3 600 |
Graphik- und Fotoblätter | 80 000 |
Laufende Zeitschriften | 1 600 |
Partnerinstitutionen
Mit zahlreichen Institutionen in Bamberg und Oberfranken ist die Staatsbibliothek Bamberg in enger Zusammenarbeit verbunden. Kooperationen mit wissenschaftlichen Arbeitsgruppen tragen zur Qualitätssicherung ihrer Projekte bei und ermöglichen den Austausch mit der Forschung.