Newsletter vom 19. Februar 2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Staatsbibliothek Bamberg,
bei einer Auktion in New York erhielt die Staatsbibliothek Bamberg den Zuschlag für einen Psalter aus dem frühen 15. Jahrhundert. Zwei ganzseitige Miniaturen zieren die kleinformatige Handschrift: Eine zeigt das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde mit einem Modell des Bamberger Doms, die andere die Krönung Mariens auf leuchtendem Goldgrund. Das Modell des Bamberger Doms, das Heinrich und Kunigunde als Stifter gemeinsam in Händen halten, ist eindeutiger Hinweis darauf, dass der Maler in Verbindung zum Bistum Bamberg stand. Wo er aber gewirkt hat, bleibt noch zu erforschen. Wertvolle Hinweise darauf können Wappen liefern, die sich häufig am unteren Rand der Seiten finden. Den Text umrahmen zarte Bordüren mit kleinen Blüten, deren Stil auf den norditalienischen oder österreichischen Raum hindeutet – eine Region, in der das Bistum Bamberg über Besitzungen verfügte. Möglicherweise wurde das Bild mit den Bistumspatronen deswegen über den Text einer Seite gemalt. Der Psalter ist bereits digitalisiert und kann in den Bamberger Schätzen durchgeblättert werden.
Mit dem jüngsten Ankauf, großzügig unterstützt von der Ernst von Siemens Kulturstiftung, gesellt sich nun ein weiterer spätmittelalterlicher Codex zur Gruppe von Psalterhandschriften der Staatsbibliothek Bamberg. Die prominenteste der zahlreichen Handschriften, in denen die angeblich von König David gedichteten Psalmen des Alten Testaments enthalten sind, ist der „Bamberger Psalter“. Dieser prächtige Codex ist jedem ein Begriff, der sich für mittelalterliche Kunst interessiert. Im Jahr 2019 wurde er originalgetreu faksimiliert und zusammen mit anderen Psalterien in einer Ausstellung der Staatsbibliothek Bamberg präsentiert.
Ihr Team der Staatsbibliothek Bamberg