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Varietas colorum – Zur Farbenvielfalt der Reichenauer Buchmalerei

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Prof. Dr. Robert Fuchs und Dr. Doris Oltrogge führen in die faszinierende Welt des Reichenauer Skriptoriums ein.

Die Huldigung der Ältesten und das versiegelte Buch. Miniatur aus der Bamberger Apokalypse. Reichenau, um 1010 | SBB, Msc.Bibl.140, Bl. 11r

Die Huldigung der Ältesten und das versiegelte Buch. Miniatur aus der Bamberger Apokalypse. Reichenau, um 1010 | SBB, Msc.Bibl.140, Bl. 11r

Detailaufnahme von R. Fuchs und D. Oltrogge | SBB, Msc.Bibl.140, Bl. 11r

Detailaufnahme von R. Fuchs und D. Oltrogge | SBB, Msc.Bibl.140, Bl. 11r

Die Reichenauer Buchmalerei der Zeit um 1000 zählt zum Weltkulturerbe. Fünf Manuskripte dieser Zeit werden in der Bamberger Staatsbibliothek aufbewahrt. Die Techniken der Künstler und ihre Materialien konnten durch eine kunsttechnologische Untersuchung erschlossen werden. Dabei zeigte sich nicht nur, dass man Farbmittel aus allen Teilen der damals bekannten Welt besorgen konnte. Auch das Raffinement der Maler, daraus noch vielfältige Nuancen zu gewinnen, überrascht.

Prof. Dr. Robert Fuchs studierte an der Eberhardt-Karls-Universität Tübingen die Fächer Chemie und Ägyptologie. Die Promotion in Chemie und im zusätzlichen Nebenfach Ägyptologie erfolgte 1983. Von 1984 bis 1989 war er leitender Mitarbeiter der von der DFG eingerichteten Forschungsstelle für Technik mittelalterlicher Buchmalerei an der Universität Göttingen. Von 1989 bis 2017 war er Inhaber des Lehrstuhls für Restaurierung und Konservierung von Schriftgut, Graphik, Buchmalerei und Foto am Institut für Restaurierung- und Konservierungswissenschaft an der Fachhochschule/TH Köln und Leiter des Labors für Zerstörungsfreie Analyse von Kunstwerken.

Dr. Doris Oltrogge schloss ihr Studium der Kunstgeschichte, Klassischen und Christlichen Archäologie 1987 an der Universität Bonn mit einer Promotion über „Die Illustrationszyklen zur Histoire ancienne jusqu’à César“ ab. Seit 1987 widmet sie sich gemeinsam mit ihrem Kollegen Robert Fuchs der interdisziplinären Forschung zu Maltechnik und Materialität der Buchmalerei, zunächst in dem genannten DFG-Projekt in Göttingen, seit 1992 am Cologne Institute of Conservation Sciences der TH Köln. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf kunsttechnologischen Quellen des Mittelalters und der Frühneuzeit. Seit 2022 lehrt sie zudem als Directrice d’Études an der École Pratique des Hautes Études in Paris. Aus den gemeinsamen kunsttechnischen Forschungen gingen zahlreiche Publikationen zur Maltechnik spätantiker, karolingischer, ottonischer, romanischer und gotischer Handschriften hervor.

Dieser Vortrag ist der erste innerhalb der elfteiligen Reihe Bamberger Buch-Geschichten 2023/24. Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg durchgeführt.

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