Das Buch ist tot, die Jugend liest nicht mehr. Klagen dieser Art kehren mit Regelmäßigkeit wieder, erst recht, wenn es um das Lesen im digitalen Zeitalter geht. Aber stimmt das? Ein „Faktencheck“ zeigt, dass die Klagen über den Verfall des Lesens von Literatur nicht stimmen. Was also ändert sich in Sachen von literarischem Lesen und Schreiben, wenn alles digital wird?
Dieser Frage geht der Vortrag von Gerhard Lauer nach, Professor für Digital Humanities an der Universität Basel. Er hat Germanistik, Philosophie, Musikwissenschaft und Judaistik in Saarbrücken, Tübingen und München studiert. Seine Dissertation behandelt am Beispiel des Kulturphilosophen Erich Kahler die Wissenschaftsgeschichte im Exil, seine Habilitation untersucht die Religions- und Kulturgeschichte des frühneuzeitlichen Judentums. Von 2002 bis 2017 war Lauer Professor für Deutsche Philologie an der Universität Göttingen, bevor er an die Universität Basel wechselte. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literaturgeschichte, Leseforschung und die Methodologie der experimentellen und computergestützten Geisteswissenschaften. Zuletzt erschienen von ihm „Wilhelm von Humboldt. Schriften zur Bildung“ (2017), „Johann Friedrich Blumenbach. Race and Natural History 1750–1850“ (zusammen mit Nicolaas Rupke, 2019), im Druck befindet sich „Lesen im digitalen Zeitalter“ (wbg).
Die auf den Vortrag folgende Diskussion moderiert Dr. Fabian Franke, Direktor der Universitätsbibliothek Bamberg.
Veranstaltungsort ist Raum LU19/00.09 in der Luitpoldstraße 19, 96052 Bamberg.
Die Staatsbibliothek Bamberg und der Lehrstuhl für Britische Kultur an der Universität Bamberg laden alle Interessierten herzlich zu 13 Vorträgen ein, die vom 17. November 2019 bis 30. Januar 2020 jeweils donnerstags um 18:00 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe Buchkultur im digitalen Zeitalter stattfinden. Die Vorträge dauern 45 Minuten, im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.