Ein berühmter Augenzeuge, der Freiherr Adolph von Knigge, schwärmte 1792 nach einem Besuch von „diesem Feen-Schloß mit seinen Schätzen“. Er war einer der auserwählten Gäste, denen der egozentrische herzogliche Besitzer die erlesenen Schausammlungen in seinem Schloss Karlsberg bei Homburg/Saar vorzuführen geruhte. Sie galten, wie auch die enzyklopädisch ausgerichtete herzogliche Privatbibliothek mit ihren 25 000 Bänden, als ein „verschloßnes Heiligthum“. Diese beeindruckte durch die goldglänzende Prachtentfaltung auf den Einbänden ebenso wie durch die Fülle an kunstvoll ausgestatten Ausgaben mit Kupferstichillustrationen.
Die exklusiven Sammlungen konnten vor der Zerstörung der Residenz 1793 weitgehend gerettet werden. Die bibliophilen Kostbarkeiten fanden in der Staatsbibliothek Bamberg als ein kostbarer Sonderbestand ihre neue Heimat – nun öffentlicher Benutzung zugänglich, was sich Herzog Karl II. August fraglos verbeten hätte.
Der Referent Dr. Werner Taegert war ab 1981 an der Universitätsbibliothek Bamberg tätig, ab 1985 an der Staatsbibliothek Bamberg, deren Leitung er von 2006 bis 2016 innehatte.
Vor und nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, die aktuelle Ausstellung zu besuchen.
Ohne Anmeldung, kostenfrei, Einlass ab 18:30 Uhr.
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