Der Vortrag findet ausschließlich als Präsenzveranstaltung statt: Kirche St. Stephan, Stephansplatz 3, 96049 Bamberg. Eine Online-Übertragung wird nicht angeboten. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per E-Mail wird bis Freitag, 21. Oktober 2022, erbeten. In unmittelbarer Nähe zur Kirche St. Stephan besteht keine Parkmöglichkeit. Nächstgelegenes Parkhaus ist die City-Altstadt Tiefgarage, Geyerswörthstraße 5 A, 96047 Bamberg.
Die Bamberger Apokalypse entstand um das Jahr 1000 auf der Insel Reichenau im Bodensee. Nach Bamberg gelangte sie im Zuge der Gründung des Bistums Bamberg im Jahr 1007. Heute gehört sie zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Reich ausgestattet und mit Gold und Silber verziert, setzt die ottonische Handschrift die Geheime Offenbarung des Johannes in fünfzig äußerst expressive und dramatische Bilder um. Der Engel mit dem Mühlstein, der apokalyptische Drache oder die Hure Babylon prägen bis heute unser Bildgedächtnis vom Mittelalter.
Die Staatsbibliothek Bamberg bewahrt die Bamberger Apokalypse unter der Signatur Msc.Bibl.140 und macht sie online über die Bamberger Schätze zugänglich.
Die beiden Referenten analysieren die Bamberger Apokalypse in Bild und Text und erläutern ihren entstehungsgeschichtlichen, kunsthistorischen und materialtechnischen Kontext. Gleichzeitig wird eine Neuerscheinung präsentiert, an deren Entstehung die beiden renommierten Wissenschaftler maßgeblich mitwirkten, und die außer mit originalgroßen Abbildungen aller Seiten der Handschrift mit neuesten Erläuterungen zu Geschichte und Buchkunst aufwartet. Die Collibri Buchhandlung bietet den von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt kürzlich veröffentlichten Titel an diesem Abend zum Vorzugspreis von 160,00 € an.
Prof. Dr. Bernd Schneidmüller ist Seniorprofessor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Heidelberg und Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er hatte Professuren an den Universitäten Oldenburg, Braunschweig, Bamberg und Heidelberg. Ab den 1990er Jahren war er an nahezu allen großen Mittelalterausstellungen federführend beteiligt. In Rundfunk- und Fernsehsendungen möchte er die Arbeit der Mediävistik einem breiteren Publikum vermitteln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die gesamte europäische Nationenbildung im Mittelalter und die Entstehung von politischen, sozialen und gesellschaftlichen Identitäten. Der Mediävist ist Mitglied in zahlreichen Kommissionen, darunter für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte.
Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck ist seit 2008 Professor für Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung des Mittelalters an der Universität Bonn, zudem seit 2011 Leiter der Sektion Kunstgeschichte der Görres-Gesellschaft sowie Fachvertreter für Kunstgeschichte im Beirat des Mediävistenverbandes. Darüber hinaus initiierte er das 2013 eröffnete Paul-Clemen-Museum in Bonn, das auch von ihm kuratiert wird. Er studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Christliche Archäologie, byzantinische Kunstgeschichte und Philosophie in Göttingen und München. Er war Forschungsstipendiat des Landes Niedersachsen am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und Postdoktorandenstipendiat beim Graduiertenkolleg „Kirche und Gesellschaft im Hl. Römischen Reich des 15. und 16. Jahrhunderts“ der Universität Göttingen. Von 2000 bis 2006 war er wissenschaftlicher Assistent für Kunstwissenschaft an der Kunsthochschule Kassel der Universität Kassel.
Zweiter Vortrag der zwölfteiligen Reihe Bamberger Buch-Geschichten 2022/23, ausgerichtet von der Staatsbibliothek Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Volkshochschule Bamberg Stadt sowie dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg. Die ersten zwei Vorträge am 19. und 25. Oktober 2022 finden als Präsenzveranstaltungen statt, alle übrigen Geschichten können Sie online verfolgen.