Albrecht Dürers Karriere als Maler, Zeichner und Graphiker steht im Zentrum der Londoner Schau Dürer’s Journeys: Travels of a Renaissance Artist. Eine Annäherung an den Menschen hinter dem Künstlergenie soll gelingen, indem Dürers Reisen sowie seine Zeitgenossen und die Orte, die er aufsuchte, verstärkt in den Blick genommen werden. Dafür stellten Museen und private Sammlungen aus der ganzen Welt Leihgaben zur Verfügung.
Auch aus der Staatsbibliothek Bamberg stammt ein Exponat: Dürer dokumentierte seine Reise in die Niederlande 1520/21 in einem in Tagebuchform geführten Notiz-, Reise- und Haushaltsbuch. Handschriftlich hielt er darin seine Kontakte zu Künstlern, Kaufleuten und Hofbeamten fest, ebenso Erlebnisse und Eindrücke von der niederländischen Kultur und den Sehenswürdigkeiten. Die Aufzeichnungen enthalten eine Fülle von Informationen und ermöglicht zusammen mit Dürers Korrespondenz und den vielen erhaltenen Zeichnungen eine Rekonstruktion seiner Aktivitäten. Die Originalhandschrift ging verloren. Erhalten sind jedoch zwei Abschriften: Die eine aus der Zeit um 1550 bewahrt das Staatsarchiv Nürnberg. Die andere, von der Staatsbibliothek gehütete Abschrift aus der Zeit um 1620, ging nun von Bamberg nach London auf Reisen.
Das Digitalisat des Bamberger Exemplars bietet weltweit und jederzeit Zugriff auf das Tagebuch der niederländischen Reise, inklusive einer Transkription. Passend zur jeweils angezeigten Seite wird eine buchstabengenaue Abschrift des handschriftlichen Textes eingeblendet, um das Lesen der Handschrift zu erleichtern. Die Transkription, dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Prof. Dr. Anja Grebe (Donau-Universität Krems), kann nach Stichwörten durchsucht werden.