Newsletter vom 26. Oktober 2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Staatsbibliothek Bamberg,
den ersten Vortrag unserer Reihe „Bamberger Buch-Geschichten“ konnten Sie schon live im Internet verfolgen. Der zweite, ursprünglich für heute vorgesehene Vortrag wird krankheitsbedingt auf den 2. November verschoben. Damit bietet Ihnen der November insgesamt sechs Geschichten über Bücher und andere verborgene Schätze der Staatsbibliothek Bamberg. Die virtuellen Vorträge beginnen dienstags um 19:00 Uhr, mit Ausnahme von zwei abweichenden Anfangszeiten am 2. und 23. November. Über die Plattform Zoom können Sie kostenfrei mit Ihrem PC, Tablet oder Smartphone teilnehmen.
Bereits um 15:30 Uhr befassen sich am 2. November 2021 Bibliotheksdirektorin Prof. Dr. Bettina Wagner und Alyssa Steiner M.St. von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg mit dem ersten Bamberger Buchdrucker Albrecht Pfister. In ihrem gemeinsamen Vortrag in englischer Sprache begeben sie sich auf die Spurensuche nach Exemplaren der äußerst seltenen Pfister-Drucke in britischen und amerikanischen Bibliotheken. Pfister war ein Pionier: Als erster verwendete er Holzschnitte zur Illustration deutschsprachiger Bücher, die er mit beweglichen Metall-Lettern auf einer Druckerpresse herstellte.
Am selben Tag um 19:00 Uhr wird der Vortrag von Dr. Susanne Rischpler zur Bibliothek des Augustiner-Chorherrenstifts Neunkirchen am Brand nachgeholt. Susanne Rischpler stellt Raritäten aus den Anfangsjahren des Buchdrucks vor. Im Rahmen eines DFG-Projekts katalogisiert sie an der Staatsbibliothek Bamberg die illuminierten Handschriften und Drucke des 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Ihr Vortrag vermittelt Einblicke speziell in die mit spätmittelalterlichen Buchmalereien ausgeschmückten Bestände aus dem Augustiner-Chorherrenstift Neunkirchen am Brand.
Prof. Dr. Peter Schmidt von der Universität Hamburg spürt am 9. November 2021 um 19:00 Uhr jenen bebilderten Verzeichnissen nach, die Aufschluss über heute verlorene Reliquien von Heiligen geben. Diese Heiltumsbücher, produziert zwischen 1493 und 1509, sind einzigartige Zeugnisse dieser vergangenen Pracht und religiösen Praxis.
Die Reiseabenteuer eines herausragenden Künstlers der Renaissance sind Thema am 16. November 2021 um 19:00 Uhr. Wibke Vera Birth M. A. vom Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen stellt Albrecht Dürers „schreib püchle“ vor, das Zeugnis gibt von seiner Reise, die ihn 1520/21 in die Niederlande führte. Eindringlich dokumentierte Dürer unterwegs Erlebnisse und Eindrücke von der niederländischen Kultur und den Sehenswürdigkeiten sowie seine Kontakte zu Künstlern, Kaufleuten und Hofbeamten. Die Bamberger Abschrift des Tagebuchs ist bald bei einer Ausstellung in der National Gallery London zu sehen.
Anhand eines einzigartigen Dokuments aus der dunkelsten Epoche der Bamberger Geschichte beleuchtet Domkapitular Dr. Norbert Jung am 23. November 2021, dann erst um 20:00 Uhr, die Zeit der Hexenverfolgungen, die im Hochstift Bamberg besonders intensiv wüteten. Zeugnis davon gibt unter anderem jener Abschiedsbrief, den der Bamberger Bürgermeisters Johannes Junius 1628 im Hexengefängnis kurz vor seiner Hinrichtung an seine Tochter verfasste.
Um zwei Pioniere der Dürer-Forschung geht es schließlich am 30. November 2021 um 19.00 Uhr. Dr. Gerhard Kölsch aus Mainz stellt Heinrich Sebastian Hüsgen als Autor des ersten wissenschaftlichen Dürer-Kataloges vor. Neu aufgefundene Manuskripte erlauben Einblicke in seine Arbeitsweise. Ebenso aufschlussreich ist Joseph Hellers Briefwechsel mit dem Privatgelehrten Johann Friedrich Heinrich Schlosser, dem späteren Besitzer von Hüsgens bedeutender Dürer-Sammlung.
Vortrag verpasst? Nicht weiter tragisch! Mitschnitte aller Vorträge sind sukzessive über den YouTube-Kanal der Bayerischen Staatsbibliothek dauerhaft verfügbar.
Es grüßt
Ihr Team der Staatsbibliothek Bamberg