Joseph Heller, der 1798 geborene Spross einer Bamberger Kaufmannsfamilie, lebte als Privatier in seiner Heimatstadt Bamberg und investierte sein gesamtes Vermögen in seine stetig wachsende Leidenschaft für Bücher und Kunst. Als er 1849 im Alter von nur 50 Jahren starb, hinterließ er eine einzigartige Sammlung beachtlichen Ausmaßes. Neben Glasmalereien, Münzen, Medaillen, Ölgemälden und Druckformen belegen etwa 50 000 Blätter eindrucksvoll die Graphik als Hellers Sammlungsschwerpunkt. Heller hatte die damals noch Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek Bamberg) frühzeitig als Erbin eingesetzt. Sein bedeutender Nachlass gelangte geschlossen dorthin und sollte öffentlich zugänglich erhalten werden.
Vom 27. September bis 18. Dezember 2021 zeigt die Staatsbibliothek Bamberg die Ausstellung Joseph Heller und die Kunst des Sammelns. Ausstellungskuratorin Franziska Ehrl stellt in ihrem Eröffnungsvortrag den Sammler, die Genese seiner Sammlung sowie das DFG-Projekt Die Graphiksammlung Joseph Hellers in der Staatsbibliothek Bamberg – Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur näher vor und erläutert Absicht und Aufgabe des Heller-Nachlasses.
Franziska Ehrl studierte Kunstgeschichte, Restaurierungswissenschaften in der Baudenkmalpflege und Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. 2016 wurde sie von Prof. Dr. Gregor J.M. Weber (Rijksmuseum Amsterdam / Otto-Friedrich-Universität Bamberg) promoviert. Zu ihren Tätigkeiten in unterschiedlichen Kunst- und Kultureinrichtungen gehörte die Mitarbeit in dem DFG-geförderten Projekt zur Heller-Sammlung. Der digitalen Kunstgeschichte und sogar einem Sammlungsschwerpunkt Hellers blieb sie auch im Anschluss treu. Derzeit ist sie akademische Mitarbeiterin im Projekt duerer.online – Virtuelles Forschungsnetzwerk Albrecht Dürer an der Universitätsbibliothek Heidelberg.