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Viele Farben? – Materialanalysen an Bamberger Handschriften

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Dr. Thomas Rainer zeigt, wie spektroskopische Messungen am berühmten Seeoner Evangelistar der Staatsbibliothek Bamberg und einer Reihe vergleichbarer Handschriften mit Purpurfärbung neue Aufschlüsse zulassen über die Farbmittel und Metalltuschen der für Heinrich II. tätigen Schreiber und Maler.

Evangelist Matthäus. Miniatur aus einem Evangelistar. Seeon, vor 1012 | SBB, Msc.Bibl.95, Bl. 5v

Evangelist Matthäus. Miniatur aus einem Evangelistar. Seeon, vor 1012 | SBB, Msc.Bibl.95, Bl. 5v

Im Salzburger Verbrüderungsbuch wird der Seeoner Mönch Ebarhardus, der mutmaßlich an den Buchaufträgen dieses Klosters für Heinrich II. mitwirkte, als ein herausragender Schreiber gelobt, der „in Gold und vielen Farben malen konnte“. Was aber genau ist mit Gold und vielen Farben gemeint? Aufschluss darüber können zerstörungsfreie, materialanalytische Untersuchungen geben, die im Rahmen des Forschungsprojekts „Textures of Sacred Scripture“ durchgeführt wurden.

Dr. Thomas Rainer, Kunsthistoriker, ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt Textures of Sacred Scripture. Materials and Semantics of Sacred Book Ornament in the Western Middle Ages an der Universität Zürich. Studium der Kunstgeschichte und Alten Geschichte in Innsbruck und Freiburg im Breisgau, Promotion (2008) zu den Buchdeckeln der Königin Theodelinda in Monza.  2008-2018 Kurator und Museumsreferent der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Materialität und Semantik heiliger Schriften in den jüdischen und christlichen Buchkulturen des Mittelalters. Derzeit arbeitet er einem Katalog frühmittelalterlicher Purpurhandschriften.

Dieser Vortrag ist der fünfte innerhalb der elfteiligen Reihe Bamberger Buch-Geschichten 2023/24. Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg durchgeführt.

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