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Schöner Schein

Kostbare Bücher täuschend echt kopiert

1. April bis 29. August 2025

Zeitgenössischer Hornplatten-Einband des Bamberger Psalters (um 1220/30, Msc.Bibl.48). Faksimile: Luzern, 2019 | SBB, Msc.sim.391(1

Zeitgenössischer Hornplatten-Einband des Bamberger Psalters (um 1220/30, Msc.Bibl.48). Faksimile: Luzern, 2019 | SBB, Msc.sim.391(1

Seite aus dem Schreibmeisterbuch des Franz Joachim Brechtel (Nürnberg, 1573, JH.Msc.Art.88, Bl. 2r). Faksimile: Luzern, 2016 | SBB, Msc.sim.380(1, Bl. 2r

Seite aus dem Schreibmeisterbuch des Franz Joachim Brechtel (Nürnberg, 1573, JH.Msc.Art.88, Bl. 2r). Faksimile: Luzern, 2016 | SBB, Msc.sim.380(1, Bl. 2r

Ausstellung


Die Staatsbibliothek Bamberg bewahrt herausragende Zeugnisse des Kulturerbes der Menschheit, darunter einzigartige mittelalterliche Handschriften, seltene Frühdrucke und andere bedeutende Dokumente aus vergangenen Zeiten. Aus konservatorischen Gründen können diese fragilen und empfindlichen Schätze nur selten im Original gezeigt werden.

Faksimile-Ausgaben, also originalgetreue Reproduktionen alter Bücher und Dokumente, schaffen hier Abhilfe. Oft sind sie auf den ersten Blick von den Originalen, die sie wiedergeben, nicht zu unterscheiden. Alle Details der Vorlage – die Buchmalerei und die Vergoldung, das Pergament und sogar der Einband –  werden mit modernen Reproduktionsverfahren nachgeahmt.

Um unseren Besucherinnen und Besuchern ausgewählte Sammlungsstücke zugänglich zu machen, zeigt die Ausstellung Faksimile-Ausgaben einiger berühmter mittelalterlicher Handschriften. Zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählen das karolingische Lorscher Arzneibuch aus der Zeit um 800 sowie die Bamberger Apokalypse, die um 1010 auf der Klosterinsel Reichenau im Bodensee entstand. Dort gaben die ottonischen Kaiser Otto III. und Heinrich II. reich ausgestattete Codices in Auftrag, die als Gründungsgeschenke an das Bistum Bamberg und an andere geistliche Institutionen gelangten. Faksimile-Ausgaben von Handschriften, die sich heute in anderen Bibliotheken befinden, ermöglichen einen Einblick in die Entwicklung des Reichenauer Skriptoriums. Der Bamberger Psalter von 1220/30, geschmückt mit farbenprächtiger Buchmalerei und versehen mit einem einzigartigen Hornplatteneinband, zählt zu den bedeutendsten Werken der süddeutschen Buchkunst des Hochmittelalters.

Präsentiert wird mit dem um 1463 gedruckten Ackermann von Böhmen auch eines der ältesten Bücher, das in Bamberg erschien, wo sich der Drucker Albrecht Pfister noch zu Lebzeiten von Johannes Gutenberg niedergelassen hatte. Ein Nürnberger Schreibmeisterbuch zeigt das hohe Niveau, welches die Kunst des Schönschreibens im 16. Jahrhundert erreicht hatte. Einen erschütternden Einblick in die Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit gibt der Abschiedsbrief des Bamberger Bürgermeisters Johannes Junius, den er in Gefangenschaft im sogenannten Malefizhaus am 24. Juli 1628 kurz vor seiner Hinrichtung an seine Tochter Veronika schrieb. Nach der Säkularisation des Hochstifts Bambergs lebte E. T. A. Hoffmann einige Jahre in der Domstadt; sein literarisches und künstlerisches Werk nimmt immer wieder Bezug auf die Eindrücke aus Franken, so auch beim Bamberger Bürgermilitär.

 

Informationen im Überblick

 

Ort

Staatsbibliothek Bamberg
Neue Residenz, Domplatz 8, 96049 Bamberg
Ausstellungsräume

Öffnungszeiten

1. April bis 29. August 2025

Montag bis Freitag
9:00 bis 17:00 Uhr
Samstag (außer im August)
9:00 bis 12:00 Uhr

Sonntag, 18. Mai 2025, 11:00 bis 15:00 Uhr
Internationaler Museumstag mit Kurzführungen

Geschlossen:
18. bis 21. April 2025 (Ostern)
1. Mai 2025 (Tag der Arbeit)
29. Mai 2025 (Christi Himmelfahrt)
9. Juni 2025 (Pfingstmontag)
19. Juni 2025 (Fronleichnam)
15. August 2025 (Mariä Himmelfahrt)

Eintritt

Kostenfrei

Öffentliche Führungen

Mittwoch, 2. April 2025, 17:00 Uhr
Mittwoch, 7. Mai 2025, 17:00 Uhr
Mittwoch, 4. Juni 2025, 17:00 Uhr
Mittwoch, 2. Juli 2025, 17:00 Uhr

Keine Anmeldung erforderlich, kostenfrei
Dauer 1 Stunde
Treffpunkt im Eingangsbereich der Bibliothek

Kunstsnacks

Mittwoch, 21. Mai 2025, 12:30 Uhr
Der Ackermann aus Böhmen und die Anfänge des Buchdrucks in Franken
Prof. Dr. Bettina Wagner

Mittwoch, 16. Juli 2025, 12:30 Uhr
Die Bamberger Apokalypse und die Malerschule der Reichenau
Prof. Dr. Bettina Wagner

Keine Anmeldung erforderlich, kostenfrei
Dauer 30 Minuten
Treffpunkt im Eingangsbereich der Bibliothek

Sonderführungen für Gruppen

Nach Terminvereinbarung
Telefon 0951 95503-101
info@staatsbibliothek-bamberg.de

Kuratorin

Prof. Dr. Bettina Wagner (Bamberg)

Kontakt

Fachliche Fragen
Prof. Dr. Bettina Wagner
Telefon 0951 95503-112
bettina.wagner@staatsbibliothek-bamberg.de

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Agnes Brandner
Telefon 0951 95503-121
agnes.brandner@staatsbibliothek-bamberg.de

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