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Leuchtende Wunderzeichen – Vernissage

Sonntag, 15. September 2024, 11:00 Uhr

Mit einem Vortrag von Prof. Dr. Christof Rolker (Bamberg) und Musik von Johann Degen (um 1587–1637) feiern wir unsere Ausstellungseröffnung. Dazu sowie zum anschließenden Ausstellungsbesuch ergeht herzliche Einladung!

Kolorierter Holzschnitt der Seelenwägung Kaiser Heinrichs II. Der Heiligen Leben. Nürnberg, Anton Koberger, 05.12.1488 | SBB, Inc.typ.Ic.IV.20, Bl. LXIv

Kolorierter Holzschnitt der Seelenwägung Kaiser Heinrichs II. Der Heiligen Leben. Nürnberg, Anton Koberger, 05.12.1488 | SBB, Inc.typ.Ic.IV.20, Bl. LXIv

Heinrich II. ist in Bamberg bis heute in vielfältiger Weise präsent, nicht zuletzt, weil seine Gründung des Bistums Bamberg Bestand hatte. Möglich war dies durch reiche Schenkungen in Form von Reliquien, Landbesitz und auch Büchern, von denen sich heute nicht weniger als 165 Codices in der Staatsbibliothek Bamberg befinden. Diese Kaiser-Heinrich-Bibliothek hat heute eine Sonderstellung als einzige Büchersammlung eines früh- oder hochmittelalterlichen Herrschers, die auch nur einigermaßen geschlossen erhalten ist. Die Bücher, darunter weltberühmte Kostbarkeiten wie die Bamberger Apokalypse, dienten im Laufe der Zeit als Anknüpfungspunkt für ganz unterschiedliche Formen der Erinnerung an Heinrich – Priester, die Messen für sein Seelenheil sangen, frühneuzeitliche Gelehrte, die in den Büchern unbekannte Texte der römischen Klassiker entdecken, moderne Kunsthistorikerinnen und Paläographen, die die Bilder, Buchmalereien und Handschriften studierten und viele andere.

Prof. Dr. Christof Rolker spannt in seinem Vortrag „Bewahren, Erschließen, Reproduzieren. Das lange Nachleben der Kaiser-Heinrich-Bibliothek“ einen weiten Bogen von den ersten Büchern, die in Bamberg eintrafen, über die mittelalterliche und neuzeitliche Überlieferung der Bibliothek (und leider auch einiger Verluste) bis hin zur heutigen Erschließung der Bücher im digitalen Raum. So sehr sich die Formen der Erinnerung an Kaiser Heinrich II. verändert haben, haben die Bücher der Kaiser-Heinrich-Bibliothek diese Erinnerung doch immer wieder neu belebt und geformt.

Christof Rolker ist seit 2017 Professor für Historische Grundwissenschaften an der Universität Bamberg. Nach einem Studium in Konstanz und Oxford wurde er in Cambridge mit einer Arbeit zu Bischof Ivo von Chartres, dessen Briefwechsel und seinen Beiträgen zum mittelalterlichen Kirchenrecht promoviert. Die Habilitation erfolgte 2012 in Konstanz mit einer Arbeit über die Nutzung von Ruf- und Familiennamen im Spätmittelalter. Seit 2006 hat er verschiedene Arbeiten zur handschriftlichen Überlieferung von kirchenrechtlichen Texten aus der Spätantike und dem Mittelalter veröffentlicht, zuletzt in Form einer Monographie „Canon Law in the Age of Reforms (ca. 1000 to ca. 1150)“ (Catholic University of America Press, 2023). Seine weiteren Forschungsinteressen umfassen neben Kodikologie und Paläographie besonders auch die Heraldik.

Für den passenden musikalischen Rahmen sorgt ein Vokalensemble der Musica Canterey Bamberg unter der Leitung von Norbert Köhler. Begleitet von einer Truhenorgel bringt das Ensemble ein Werk zu Gehör, dessen Text und Liedsatz von Johann Degen (um 1587–1637) stammt: „Das Leben Deß H. Heinrichs und seines H. Jungkfräwlichen Ehegemahls Cunegundis, deß Keyserlichen Stiffts Bamberg Fundatorin und Patronen“.

Keine Anmeldung erforderlich. Die Plätze im Lesesaal sind begrenzt, Einlass ab 10:30 Uhr. Das Parken auf dem Domplatz ist am Eröffnungstag bis 13:00 Uhr gestattet. Mit Ihrer Teilnahme an der Vernissage erklären Sie sich damit einverstanden, dass Sie ggf. auf Fotos zu sehen sind, die im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Staatsbibliothek Bamberg verwendet werden.

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