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Joseph Heller und Cranach – Kunstsnack

Mittwoch, 9. Oktober 2019, 12:30 Uhr

Letzter Kunstsnack des Jahres in der Staatsbibliothek: Die Kunsthistorikerin Dr. Franziska Ehrl wird unter dem Titel „Joseph Heller und Cranach – Der Beginn einer Sammelleidenschaft“ den Anfängen der hauseigenen Graphiksammlung nachspüren.

Mit dem Bücherzeichen Hellers versehenes Titelblatt zu Joseph Heller: Lucas Cranachs Leben und Werke. Bamberg, Sickmüller, 1844 | SBB, RB.Bg.o.10

Mit dem Bücherzeichen Hellers versehenes Titelblatt zu Joseph Heller: Lucas Cranachs Leben und Werke. Bamberg, Sickmüller, 1844 | SBB, RB.Bg.o.10

Joseph Heller (1798–1849), der Bamberger Kunstgelehrte und bedeutende Mäzen der damals noch Königlichen Bibliothek, begann bereits als Jugendlicher eine Bücher- und Kunstsammlung zusammenzutragen. Einen Mentor fand er in Heinrich Joachim Jaeck (1777–1847), seit 1815 alleiniger Leiter der Bibliothek. Jaeck ermunterte den jungen Mann, seine Gedanken niederzuschreiben und beteiligte ihn an Publikationen. Für Jaecks Künstler-Lexikon lieferte der Sammler einen Artikel über Lucas Cranach, der so umfangreich war, dass 1821 sogar zwei Publikationen Hellers zum Künstler erscheinen konnten: Diese gehören zu den frühesten Cranach-Monographien überhaupt. Parallel kaufte Heller Werke von, nach und über Cranach, so dass die Staatsbibliothek Bamberg – Alleinerbin seines Nachlasses – heute einen ansehnlichen und vielfältigen Cranach-Bestand besitzt. Als Abbild von Hellers erstem Sammlungsschwerpunkt spiegelt dieser den „Beginn einer Sammelleidenschaft“.

Neben Werken von und nach Albrecht Dürer, Hans Holbein d. Ä. und vielen anderen ist auch der Cranach-Bestand Teil des DFG-Projekts „Die Graphiksammlung Joseph Hellers – Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur“ und wird im kommenden Herbst erschlossen. Die hochauflösenden Digitalisate samt Beschreibungen und Objektverknüpfungen sind bereits während der Projektlaufzeit (2017–2020) über die Bamberger Schätze zugänglich und werden dort regelmäßig aktualisiert. Im nächsten Jahr wird eine Ausstellung das Projekt abschließen, die am 26. April 2020 eröffnet wird.

Der Kunstsnack ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Treffpunkt ist im Eingangsbereich der Bibliothek. Die Kurzführungen sind ein gemeinsames Angebot der Museen um den Bamberger Dom.

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