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Ein Brief Alexander von Humboldts über die Höhlen der Fränkischen Schweiz

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Prof. Dr. Günter Dippold stellt einen eigenhändigen Brief Alexander von Humboldts aus dessen Zeit in Franken vor, der eine ganz neue Facette im vielfältigen Interessensspektrum des Naturforschers und Entdeckers eröffnet.

Unterschrift Alexander von Humboldts am Ende eines Briefes vom 2. Dezember 1793 vor einem kolorierten Kupferstich der 1790 entdeckten Rosenmüllershöhle bei Muggendorf in der Fränkischen Schweiz von 1804 | SBB, RB.Or.f.2, Bl. [3] und OFS.Autogr. H 2 (Leihgabe der Oberfrankenstiftung)

Unterschrift Alexander von Humboldts am Ende eines Briefes vom 2. Dezember 1793 vor einem kolorierten Kupferstich der 1790 entdeckten Rosenmüllershöhle bei Muggendorf in der Fränkischen Schweiz von 1804 | SBB, RB.Or.f.2, Bl. [3] und OFS.Autogr. H 2 (Leihgabe der Oberfrankenstiftung)

Alexander von Humboldts Wirken im preußischen Fürstentum Bayreuth zwischen 1792 und 1797 ist gut erforscht. Im Auftrag Berlins war es seine Aufgabe, den Bergbau und das Fabrikwesen in den preußischen Teilen Frankens zu beleben. Daneben setzte Humboldt seine Forschungen über die tierische Elektrizität fort, führte geologische Untersuchungen durch und suchte nach Hilfsmitteln gegen eine Viehseuche. Zwei in jüngerer Zeit aufgetauchte Briefe, die der große Gelehrte und Bergbeamte 1793 und 1794 an den Juristen Georg August Ebell in Hannover richtete, belegen nun zusätzliche Interessen Humboldts in seinen fränkischen Jahren: Er beschäftigte sich nämlich mit den Knochen vorgeschichtlicher Tiere, die in Höhlen der Fränkischen Schweiz gefunden wurden, und mit den geologischen Hintergründen solcher Funde. Der bisher unbekannte Brief Humboldts wurde im 2019 durch die Oberfrankenstiftung erworben und der Staatsbibliothek Bamberg als Dauerleihgabe überlassen.

Prof. Dr. Günter Dippold studierte Geschichte und Volkskunde in Bamberg, Regensburg und Erlangen-Nürnberg. Er promovierte über ein Thema der regionalen Kirchengeschichte. Von 1992 bis 1994 leitete er das Deutsche Korbmuseum Michelau; seither ist er als Bezirksheimatpfleger und Kulturreferent des Bezirks Oberfranken tätig. Nach Lehraufträgen in Bayreuth und Bamberg lehrt er seit 2004 als Honorarprofessor an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sein Oeuvre umfasst etwa 400 Aufsätze und Bücher, ganz überwiegend zu fränkischen Themen, besonders aus der Kirchen-, Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte.

Dieser Vortrag ist der vorletzte innerhalb der dreizehnteiligen kostenfreien Online-Vortragsreihe Bamberger Buch-Geschichten. Von Oktober 2021 bis Februar 2022 erzählen Referentinnen und Referenten immer dienstags, in der Regel um 19:00 Uhr, Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze.

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