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Digitale Bibliotheken

Donnerstag, 21. November 2019, 18:00 Uhr

Den sechsten Vortrag innerhalb der Reihe „Buchkultur im digitalen Zeitalter“ hält Prof. Dr. Christoph Schlieder.

Prof. Dr. Christoph Schlieder | Privat

Prof. Dr. Christoph Schlieder | Privat

Nicht nur das Lesen, auch das Schreiben hat sich im Zuge der Digitalisierung verändert. Besonders sichtbar wird das im Bereich der wissenschaftlichen Literatur. Prof. Dr. Christoph Schlieder beschreibt diese Veränderungen aus der Perspektive derer, die digitale Technologien entwickeln und macht deutlich, in welcher Wechselbeziehung verändertes Lese- und Publikationsverhalten einerseits und neue Funktionen digitaler Literatursammlungen andererseits stehen. Die starke Vernetzung wissenschaftlicher Texte durch Querverweise, aber auch die Tendenz zu kleineren Publikationseinheiten führen zur Entwicklung neuer digitaler Dienste, die spezifisch die Suche nach wissenschaftlicher Literatur unterstützen. Andere Dienste, etwa Empfehlungsfunktionen, spielen auch im Bereich der Belletristik und bei der alltäglichen Mediennutzung, beispielsweise auf Video-Streaming-Plattformen, eine Rolle. Der Vortrag erläutert die algorithmischen Hintergründe in allgemeinverständlicher Weise und geht auf Chancen wie Risiken der Algorithmisierung ein.

Christoph Schlieder forscht und lehrt seit 2002 an der Universität Bamberg. Mit der Arbeitsgruppe seines Lehrstuhls für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften untersucht er, wie Methoden der semantischen Informationsverarbeitung so weiterentwickelt werden können, dass sie sich in den Geisteswissenschaften einsetzen lassen. Als geschäftsführender Direktor des Zentrums für innovative Anwendungen der Informatik (ZIAI) leitet Christoph Schlieder eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung der Universität, in der über 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fakultäten an Forschungsthemen aus den digitalen Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaften arbeiten.

Christoph Schlieder hat am Fachbereich Informatik der Universität Hamburg promoviert und habilitiert, jeweils mit Arbeiten aus der Wissensrepräsentation, einem Teilgebiet der Forschung zur Künstlichen Intelligenz. Bevor er den Ruf nach Bamberg annahm, lehrte er an der Universität Bremen. Seine aktuelle Forschung zu Methoden der semantischen Informationsverarbeitung findet Anwendung unter anderem bei der Analyse von Geodaten im Web und bei der Langzeitarchivierung digitaler Daten.

Die auf den Vortrag folgende Diskussion moderiert Dr. Anna Scherbaum, Leiterin der Volkshochschule Bamberg Stadt.

Veranstaltungsort ist Raum LU19/00.09 in der Luitpoldstraße 19, 96052 Bamberg.

Die Staatsbibliothek Bamberg und der Lehrstuhl für Britische Kultur an der Universität Bamberg laden alle Interessierten herzlich zu 13 Vorträgen ein, die vom 17. November 2019 bis 30. Januar 2020 jeweils donnerstags um 18:00 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe Buchkultur im digitalen Zeitalter stattfinden. Die Vorträge dauern 45 Minuten, im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

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