Der Vortrag flankiert die bis 18. Dezember 2021 gezeigte Ausstellung Joseph Heller und die Kunst des Sammelns. Im Vorwort seines 1827 erschienenen Dürer-Werkverzeichnisses hebt der Bamberger Joseph Heller hervor, wie nützlich ihm hierzu die Forschungen von Heinrich Sebastian Hüsgen (1745–1807) aus Frankfurt waren – und würdigt somit einen anderen, heute weitgehend vergessenen Pionier der Kunstgeschichte. Der Vortrag stellt Hüsgen als Autor des ersten wissenschaftlichen Dürer-Kataloges vor, wobei neu aufgefundene und nun erstmals publizierte Manuskripte Einblicke in seine Arbeitsweise erlauben. Ebenso aufschlussreich sind Handschriften aus der Bamberger Staatsbibliothek, wie Hellers Abschrift des Hüsgen-Manuskriptes oder der Briefwechsel zwischen Heller und dem Privatgelehrten Johann Friedrich Heinrich Schlosser, dem späteren Besitzer von Hüsgens bedeutender Dürer-Sammlung.
Dr. Gerhard Kölsch studiert Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Volkskunde in Mainz und Wien. Von 1999 bis 2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Freien Deutschen Hochstift – Frankfurter Goethe-Haus und bearbeitete u. a. den Bestandskatalog der Gemälde. Seitdem ist er als freiberuflicher Ausstellungskurator tätig. Er forscht zur regionalen Malerei und Graphik des 17./18. Jahrhunderts, zur Geschichte Frankfurter Kunstsammlungen sowie zur Erinnerungs- und Residenzkultur.
Dieser Vortrag ist der siebte innerhalb der dreizehnteiligen kostenfreien Online-Vortragsreihe Bamberger Buch-Geschichten. Von Oktober 2021 bis Februar 2022 erzählen Referentinnen und Referenten immer dienstags, in der Regel um 19:00 Uhr, Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze.
Dieser Vortrag wird auf Wunsch des Referenten nicht aufgezeichnet.