Das 1314 in der Nähe von Erlangen gegründete Augustiner-Chorherrenstift bestand nicht einmal 250 Jahre. Es muss jedoch eine umfangreiche Bibliothek besessen haben, über die die erhaltenen Handschriften und Inkunabeln Zeugnis ablegen. Die meisten davon werden in der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt. Der Vortrag umreißt anhand von ausgewählten Bänden die Geschichte des Stifts und seiner Bibliothek und vermittelt einen Einblick in die Welt des spätmittelalterlichen Buchschmucks. Darüber hinaus repräsentieren die vorgestellten Bücher die interessante Phase des „Medienwechsels“ vom handgeschriebenen zum gedruckten Buch.
Dr. Susanne Rischpler studierte Romanistik und Kunstgeschichte. Durch ihre Mitarbeit im DFG-Sonderforschungsbereich Wissensvermittelnde und wissensorganisierende Literatur im Mittelalter an der Universität Würzburg bekam sie Zugang zur Arbeit mit mittelalterlichen Handschriften. Im Rahmen dieses Projekts promovierte sie über die mnemotechnischen Bilderbibeln des 15. Jahrhunderts. Seither bildet die mittelalterliche Gedächtniskunst einen wichtigen Schwerpunkt ihrer Forschung. Ab 2004 war sie in mehreren FWF-Projekten zur Handschriftenkatalogisierung in Österreich (Wien und Linz) und Südtirol tätig. Seit 2017 arbeitet sie im DFG-Projekt Katalogisierung der illuminierten Handschriften und Drucke des 15. und frühen 16. Jahrhunderts an der Staatsbibliothek Bamberg.
Dieser Vortrag ist der dritte innerhalb der dreizehnteiligen kostenfreien Online-Vortragsreihe Bamberger Buch-Geschichten. Von Oktober 2021 bis Februar 2022 erzählen Referentinnen und Referenten immer dienstags, in der Regel um 19:00 Uhr, Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze.