Das von Dr. Susanne Rischpler verfasste Buch über Die Bibliothek des Augustiner-Chorherrenstifts Neunkirchen am Brand bietet eine Einführung in die Geschichte des Stifts, seines Skriptoriums und seiner Bibliothek im späten Mittelalter. Alle erhaltenen Bände, die sich zum Großteil in der Staatsbibliothek Bamberg befinden, werden detailliert beschrieben und in hochwertigen Abbildungen präsentiert. Im Zuge des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Katalogisierungsprojekts Illuminierte Handschriften und Drucke des 15. und frühen 16. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg analysiert Susanne Rischpler den Bestand aus Neunkirchen unter kunsthistorischen Aspekten. Das im Imhof Verlag erschienene Buch ist über den örtlichen Buchhandel zum Preis von 29,95 € erhältlich, ebenso in der Staatsbibliothek, solange der Vorrat reicht.
In einem Online-Vortrag umreißt Susanne Rischpler anhand von ausgewählten Bänden die Geschichte des Stifts und seiner Bibliothek und vermittelt einen Einblick in die Welt des spätmittelalterlichen Buchschmucks. Darüber hinaus repräsentieren die vorgestellten Bücher die interessante Phase des „Medienwechsels“ vom handgeschriebenen zum gedruckten Buch.
Unter den mittelalterlichen Handschriften und Inkunabeln, die im Zuge der Säkularisation in die heutige Staatsbibliothek Bamberg gelangten, befanden sich auch zahlreiche Bände aus dem Augustiner-Chorherrenstift Neunkirchen am Brand. Das Stift war bereits 1555 im Zuge der Reformation aufgehoben worden. Im 17. Jahrhundert gelangten Teile des ehemals umfangreichen Buchbestands in Bamberger Klöster und die Dombibliothek. Heute bewahrt die Staatsbibliothek Bamberg 27 handschriftliche Codices und sieben Bände mit Wiegendrucken, die zum Teil mit Buchmalerei von bemerkenswerter Qualität ausgestattet sind.