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Das Leben des Bamberger Apothekers Joseph Maria Schedel

Dienstag, 14. Januar 2025, 19:00 Uhr

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In Bamberg aufgewachsen, führte Joseph Maria Schedel (1856–1942) später in Japan eine Apotheke. Seinem Nachlass verdankt die Staatsbibliothek Bamberg einen umfangreichen Bestand an Schriften zur Homosexualität.

Visitenkarte von Joseph Schedel | SBB, MvO D II 101c

Visitenkarte von Joseph Schedel | SBB, MvO D II 101c

Geboren als unehelicher Sohn des Arztes und Revolutionärs von 1848 Heinrich Heinkelmann und der unehelichen Tochter eines Advokaten am Appellationsgericht, wuchs Joseph Maria Schedel in Bamberg bei einer Wäscherin als Pflegemutter auf, jedoch mit dem Direktor des Amtsgerichts Leicht als Paten und dem Magistratsrat Sippel als Lehrherrn. Früh wurde er sich seiner sexuellen Orientierung bewusst. Nach Abschluss seines Studiums in Kiel und bestandenem Apothekerexamen übernahm er 1886 eine Apotheke in der japanischen Stadt Yokohama. 1899 kehrte Schedel nach Deutschland zurück, wo er in München die örtliche Gruppe des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees organisierte, das sich für die Abschaffung des § 175 Strafgesetzbuch einsetzte. 1909 ging er nach China, bevor er sich 1922 im Bürgerspital Bamberg zur Ruhe setzte und hier die beiden letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte. Der Schwerpunkt des Vortrags von Prof. Dr. Klaus van Eickels (Bamberg) liegt auf der Jugend Schedels in Bamberg und auf den Wendepunkten seines Lebens, die von exemplarischer Bedeutung für die Geschichte der Homosexualitäten sind.

Klaus van Eickels ist seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Er forscht seit vielen Jahren epochenübergreifend zur Geschichte der Sexualitäten, insbesondere zur Geschichte der Wahrnehmung des mann-männlichen Begehrens und homosexuellen Handelns. Sein Vortrag ist Teil eines größeren Forschungsvorhabens zu den sich kreuzenden Lebensläufen des Diplomaten Felix von Gutschmid, des Apothekers Joseph Maria Schedel und des Hochstaplers Otto Vollbehr.

Dieser Vortrag ist der achte innerhalb der zehnteiligen Reihe Bamberger Buch-Geschichten 2024/25. Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (die auch als technischer Kooperationspartner fungiert), der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense, dem Historischen Verein Bamberg und den Museen der Stadt Bamberg durchgeführt.

Wählen Sie sich kostenfrei und mit einem beliebigen Namen in das Zoom-Meeting über Ihren PC, Ihr Tablet oder Smartphone per Browser oder mit der entsprechenden App ein. Der Zoom-Client muss dabei der aktuellsten Version entsprechen. Durch die Teilnahme erklären Sie sich mit den Datenschutzrichtlinien einverstanden. Die meisten Vorträge werden aufgezeichnet und anschließend auf dem YouTube-Kanal der Bamberger Buch-Geschichten zugänglich gemacht.

Online unter bsb.bayern/sbbvortrag
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